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GREGOR SCHNEIDER

Mitte der 80er Jahre begann Gregor Schneider damit, Räume zu bauen. Sie entstanden in Beziehung zu dem Haus u r in Rheydt – einem Wohnhaus, das er kontinuierlich umbaute. Durch neue Hohl- und Zwischenräume wurde das Bauwerk zu einem in seiner Gänze kaum noch fassbaren Gebilde, zu einem in sich verschachtelten Kunstwerk. Schneiders Schaffen beschränkte sich aber nie nur auf die Konstruktion von Räumen. Parallel zur Arbeit am Haus u r fertigte er Objekte und Skulpturen, die auf die Bewohner und das Interieur des Hauses verweisen, und produzierte Fotografien und Filme, die die Verdoppelung der Räume an unterschiedlichen Orten oder deren grundsätzliche Beschaffenheit zeigen. Darüber hinaus entstanden Werke, die sich nur indirekt auf das Haus u r beziehen: So ließ er eineiige Zwillinge als Die Familie Schneider (2004) in zwei Reihenhäuser in London einziehen, realisierte den als Verdoppelung der Kaaba von Mekka bekannt gewordenen Cube Hamburg (2007) und baute in Düsseldorf Teile desHochsicherheitstraktes des Gefangenenlagers von Guantánamo nach. Das gemeinsame Thema dieser Werke ist die physische und psychische Wirkung von Architekturen und Objekten, die Schneider in all ihren Facetten untersucht. Mit dieser spezifischen Praxis schuf er ein sich kontinuierlich weiterentwickelndes Œuvre, das durch seine Vielschichtigkeit neue künstlerische Kategorien eröffnet.