Marina Pinsky (*1986 in Moskau, Russland; lebt in Brüssel, Belgien) arbeitet im Medium Fotografie und mit fotografischen Methoden, die sie ins Skulpturale und Installative erweitert. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen zumeist historische Anknüpfungspunkte, aus denen sie einzelne Elemente aufgreift wie Architekturen und Architekturformen, wissenschaftliche Darstellungen oder Image-Motive. Diese speist sie in einen Prozess ein, der sich den Wissensschichtungen widmet, die sich um sie formieren. Thematisch fokussiert die Künstlerin dabei häufig auf die Aneignungsmomente, die Kulturtechniken und Technologien zu eigen sind, und wie diese kontinuierlich reappropriiert werden. Eingeschrieben in ihre recherchebasierten Arbeiten ist dabei fast immer auch der Faktor Zeit. Indem Pinsky zunächst als unzusammenhängend wahrgenommene Elemente zusammenbringt, lenkt sie die Wahrnehmung auf die bedeutungsvolle Anreicherung von Bildern und lässt verlorene Symboliken lesbar werden. Dabei spielt nicht selten eine Rolle, dass Formen, mit denen Daten erfasst werden, Logiken von Bildpolitiken oder die Außendarstellungen von Konzernen auch zumeist einen Machtanspruch vertreten. So kreisten vergangene Ausstellungen um Baseler Chemie- und Pharmakonzerne oder die Besiedelung des heutigen New York und das zugehörige Fahnensymbol der Kiefer, das im frühen 20. Jahrhundert erneut als Motiv einer Avantgarde im Kunstbetrieb Einzug hielt.
2008 schloss Pinsky ihren Bachelor of Fine Arts an der School of the Museum of Fine Arts, Boston, USA ab; anschließend absolvierte sie 2012 einen Master of Fine Arts an der University of California, Los Angeles, USA. Ihre Werke wurden in Einzelausstellungen bei De Vleeshal, Middelburg, Niederlande; 303 Gallery, New York, USA; Kunsthalle Basel, Schweiz; Parallel, Oaxaca, Mexiko; White Columns, New York, USA; LACMA Special Projects, Los Angeles, USA; und Clearing Brussels, Belgien, gezeigt. Zudem war sie bei zahlreichen Gruppenausstellungen wie der Riga International Biennial of Contemporary Art vertreten.