ALWIN LAY

„Black Pine“ und der 3-minütige Videoloop „Glas Wasser“, beide 2010, bilden ein spannungsvolles Paar innerhalb der Arbeit von Alwin Lay (*1984, lebt in Köln). Besagtes „Glas Wasser“ steht nicht unbedingt im Zentrum des Bildaufbaus, wird jedoch zur zentralen Projektionsfläche einer Erwartungshaltung. In prekärer Lage balanciert das Brett, welches es trägt, auf einer Wunderkerzenkonstruktion, die im Verlauf des Videos abbrennt. Das antizipierte Geschehnis bringt jenen Teil des Aufbaus in Beziehung zu der mittigen, eigentlich unabhängigen und leicht befremdlichen Vase. Mit der Suggestion vermeintlicher Zusammenhänge spielen auch die weißen Pflanzenblätter, die in weißer Flüssigkeit stehen. Seinen Gegenspieler findet die weiße Pflanze in der schwarzen Ananas, deren Platzierung in einer Vitrine wiederum einen Zusammenhang zwischen Erscheinung und Display nahe legt. Die Inszenierungen und das buchstäbliche Abbrennen von Erwartungshaltungen bringen in beinahe stoischer Gelassenheit Fragen nach ihrer Indexikalität hervor: Das Sehen und das Nicht-Sehen, das Zeigen und das Verschwinden verhalten sich zueinander in einem Feld, das weiter reicht als ihre materiellen Gegebenheiten – wo würden diese auch beginnen, im skulpturalen Aufbau oder seiner bildlichen Fixierung? – jedoch eng mit ihnen verbunden bleibt.