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X

ab 20.6.2024
Eröffnung 19.6.2024, 19:00 Uhr

Nach Absolute Beginner, Zweiter Streich, Dreierlei, Quattro Stagioni, Fünf Sterne, Sechs Richtige, Das verflixte 7. Jahr, After Eight sowie Neun Neue Räume, freut sich das Erbprinzenpaar mit X eine weitere Ausstellung zu präsentieren, in deren Rahmen ehemalige Stipendiat:innen von Fürstenberg Zeitgenössisch im Zentrum stehen.

Dabei können dem Titel X vielfältige Bedeutungen beigemessen werden. So kann „X“ als römischer Buchstabe natürlich als Verweis auf die zehnte Ausstellung mit Schwerpunkt auf dem Stipendienprogramm gedeutet werden. Gleichzeitig kann „X“ aber ebenso als Anspielung auf den bekannten, gleichnamigen Mikroblogging-Dienst (ehemals „Twitter“) – und damit im übertragenen Sinne auf die vielfältigen zeitgenössischen Kommunikationsformen – verstanden werden. Sie haben einen erheblichen Anteil an unserem heutigen Leben und prägen dementsprechend auch den Alltag jener Künstlerinnen und Künstler, die alljährlich ihre vertraute Heimat oder ihren jeweiligen Arbeits- oder Lebenskontext verlassen, um im Kontext des Stipendienprogramm in Heiligenberg zu leben – wie Luzie Meyer, Michael Kleine und Arisa Yoshioka, deren Schaffen durch die Ausstellung X einer weiteren Öffentlichkeit vorgestellt wird.

 

Luzie Meyer, geboren 1990 in Tübingen, ist eine interdisziplinäre Künstlerin, deren Arbeit die Grenzen zwischen Realität und Fiktion aushebelt. Mit einem Hintergrund in bildender Kunst, sowie Philosophie und Theater-, Film- und Medienwissenschaften hat Meyer eine einzigartige künstlerische Stimme entwickelt, die durch ihre kreative Vielseitigkeit und ihren einfallsreichen Umgang mit Materialien geprägt ist. Ihre Werke zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Experimentierfreude aus, wobei sie verschiedene Medien wie Klang (musique concrète), Video, Skulptur, Fotografie und Installation miteinander kombiniert. Dabei erkundet die Künstlerin eine Vielzahl von Themen, darunter Feminismus, Identität, die Performativität der Sprache, Erinnerung, und das menschliche Verhältnis zur Technologie. Ein zentrales Element in Meyers Arbeit ist das Verweben verschiedener Realitäten und narrativen Ebenen, die sie in ihre Kunst integriert, um neue Bedeutungen und Zusammenhänge zu schaffen. Durch Transformation und Neu-Kontextualisierung bestehender sprachlicher Konventionen oder Sehgewohnheiten entstehen Werke, die Betrachter:innen dazu einladen, neue Perspektiven zu entdecken. Meyers künstlerischer Ansatz ist geprägt von einer subtilen, doch kraftvollen Poesie, die sich in ihren Werken manifestiert. Ihre Arbeiten nutzen gezielt Registerwechsel zwischen Klängen und Bildern und Wörtern, um neue Möglichkeiten der Wahrnehmung freizulegen. Ihre Videoarbeiten, Fotografien und performativen Lesungen wurden bereits in verschiedenen Galerien und Ausstellungsräumen im In- und Ausland präsentiert und erfahren derzeit eine wachsende Anerkennung in der Kunstwelt. Zuletzt waren Arbeiten in der Kunsthalle Bremerhaven (2022); im Istituto Svizzero in Rom (2022); in der Galerie Sweetwater, Berlin (2022); bei MINT in Stockholm (2022); und im Kölnischen Kunstverein (2022) zu sehen. Meyer lehrte von 2019-2021 im Rahmen des DiGiTal-Förderprogramms an der KH Weißensee in Berlin und ist Mit-Herausgeberin des Sammelbandes Sybil’s Mouths – A Pure Fiction Publication (Sternberg Press, MIT, 2023).

 

 

Michael Kleine, geboren 1981 in Lahr, hat sich sowohl als Performance- und bildender Künstler, als auch als Bühnenbildner und Regisseur einen Namen gemacht. Er lebt und arbeitet in Berlin. Kleines künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer interdisziplinären Praxis, die Bühnenbilder, Kostüme, Skulpturen, Performances, Inszenierungen und Ausstellungsarchitekturen umfasst. Sie erstrecken sich über ein breites Spektrum von Bereichen, darunter, Oper, Architektur, zeitgenössische und klassische Musik sowie bildende Kunst. Er arbeitet oft in Kollaborationen, die verschiedene Genres miteinander verbinden. Der Betrachter steht für ihn im Mittelpunkt seiner Arbeit. Konzentration und Reduktion sind wiederkehrende Techniken.

In seinen Einzelausstellungen und Performances schafft Kleine intensive kollektive Erfahrungsräume, in denen er die Wechselbeziehungen von Kunstwerk, Klang, Architektur und sozialer Situation bearbeitet und damit die Wahrnehmungsbedingungen neu formt.  Seine Arbeiten wurden in namhaften Institutionen präsentiert, wie der Volksbühne Berlin, dem Schinkel Pavillon Berlin, der Staatsoper Hamburg, der Sammlung Klosterfelde in Hamburg, der Ruhrtriennale in Bochum, der Bundeskunsthalle Bonn, der Opéra de Rouen Normandie in Frankreich und der Biennale Arte di Venezia in Italien. Eine vielgestaltige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Kuratorin Fatima Hellberg am Bonner Kunstverein. Für seine künstlerische Arbeit erhielt er unter anderem ein Reisestipendium von Neue Kunst in Hamburg, war Stipendiat der Akademie Musiktheater heute in Frankfurt am Main und der Akademie Schloss Solitude Stuttgart.

 

 

Arisa Yoshioka, geboren 2000 in Ulaanbaatar, wuchs zwischen der Mongolei und Japan auf. Ohne eine formale Ausbildung, begann sie 2021 ein künstlerisches Werk zu erarbeiten. Seither fertigt sie Malereien und Zeichnungen, das durch eine feine Detailarbeit und subtile Farbgebung beeindruckt. Mit einem starken Interesse an historischen Strömungen hat Yoshioka eine einzigartige künstlerische Stimme entwickelt, die die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen lässt. Ihre Malereien zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Präzision und Raffinesse aus, wobei sie oft traditionelle Motive und Techniken mit modernen Einflüssen kombiniert. Dabei zeigt sie eine Vielzahl von Themen und Bildmotiven. Diese reichen von Beziehungen zu Freund*innen und Bekannten, über bereiste Orte, Landschaften, Liebe und Traumata, Kindheitserinnerungen oder historische Ereignisse wie der Niedergang der Sowjetunion. Ein herausragendes Merkmal von Yoshiokas Werk ist ihre Fähigkeit, Emotionen und Stimmungen auf eine subtile und doch kraftvolle Weise einzufangen. Durch die Verwendung von sanften Farbtönen und einer präzisen Linienführung schafft sie atmosphärische Gemälde, die den Betrachter in eine Welt der Ruhe und Kontemplation entführen. Yoshiokas künstlerische Vision wird auch durch ihre experimentelle Herangehensweise an Materialien und Techniken geprägt. Sie ist stets auf der Suche nach neuen Wegen, um ihre Ideen auszudrücken, sei es durch die Verwendung unkonventioneller Materialien oder durch die Kombination verschiedener Maltechniken. Ihre Werke wurden bereits in verschiedenen Galerien und Ausstellungsräumen sowohl in den Vereinigten Staaten von Amerika als auch in Europa gezeigt und haben eine wachsende Anerkennung in der Kunstwelt erfahren. Yoshioka bleibt eine faszinierende Figur in der zeitgenössischen Kunstszene, deren Werke weiterhin Fragen aufwerfen und die Betrachter dazu einladen, in ihre poetische Welt einzutauchen.

FEATURED ARTISTS

ARISA YOSHIOKA
LUZIE MEYER
MICHAEL KLEINE