JOCHEN LEMPERT
ab 14.9.2023
Eröffnung 13.9.2023, 19:00 Uhr
ab 14.9.2023
Eröffnung 13.9.2023, 19:00 Uhr
Die Einzelausstellung widmet sich Jochen Lempert (geboren 1958 in Moers, Deutschland), einem studierten Biologen, der seit den frühen 1990er Jahren als Photograph arbeitet. In seinen schwarz-weißen, analogen Aufnahmen und Photogrammen beschäftigt er sich insbesondere mit der Natur- und Tierwelt. Jochen Lempert fotografiert die Natur in den verschiedensten Zusammenhängen und Räumen, vom Biotop, der Stadt, über zoologische Gärten bis hin zu Naturkundemuseen. Er sucht in der Natur nicht das spektakuläre Motiv, sondern spürt vielmehr den Sensationen des Alltäglichen nach. Von der Ameise die ein Blatt trägt, dem Weberknecht der über die geschlossene Hand krabbelt, bis zum Halbmond wie er im Himmel leuchtet, zeigen seine Bilder oft Alltagsbeobachtungen, kurze Momente, die von seinem besonders aufmerksamen Auge wahrgenommen und festgehalten werden. Ein wiederkehrendes Motiv von Jochen Lempert sind auch Naturdarstellungen, ob gedruckt auf einem Strandtuch oder als Detail eines Gemäldes. In anderen Arbeiten werden Naturelemente so isoliert aufgenommen, dass sie wie abstrakte Kompositionen erscheinen.
Jochen Lempert widmet sich in seinem Werk Fauna und Flora nicht wissenschaftlich oder sachlich, sondern mit einer ganz eigenen Sensibilität und Neugier. Jede Fotografie ist das Zeugnis eines menschlichen Blicks auf das rätselhafte Andere, das die Natur darstellt. Lempert arbeitet stets analog, von der Aufnahme bis zum Abzug. Seine Bilder besitzen eine stilistische Einheit: sanfte schwarz-weiß Töne, grobes Korn, weiche Kontraste. Diese formalen Aspekte schaffen in ihrer Zurückhaltung ein Gefühl der Nähe, die man als Betrachter der Fotografien unmittelbar wahrnimmt.
Diese thematische und formale Einheit ist die Grundlage für Jochen Lemperts künstlerisches Verfahren: das Einzelbild ist Teil einer umfangreichen Bildersammlung, die in Ausstellungen und Büchern in immer wieder neuen Kombinationen gezeigt wird. So werden Zusammenhänge und Verwandtschaftsbeziehungen vorgeschlagen, in dem ältere und spätere Bilder immer wieder begutachtet und anders arrangiert werden. Dabei entstehen bisweilen auch humorvolle Ordnungsentwürfe, die sich an Formen, Mustern und Verhalten orientieren und sich so dem Zauber der Natur nähern.